Dispogruppen Wasserförderung Inspektion 1 und 4 üben den Ernstfall
Vor einigen Jahren gründete die Kreisbrandinspektion sogenannte Dispogruppen für verschiedene Einsatzanforderungen, um bei Großeinsätzen präzise Unterstützung für die Einsatzleitung bieten zu können. Die Dispogruppen sind somit eine eigene taktische Einheit, welche einen Einsatzauftrag / Einsatzabschnitt eigenständig abarbeiten. Im Landkreis Haßberge gibt es mittlerweile mehrere verschiedene Dispogruppen, die für die entsprechenden Einsatzfälle alarmiert werden können.
Die am längsten existierenden Dispogruppen sind die Dispogruppen Wasserförderung der verschiedenen Inspektionsbezirke. Die Kerneigenschaften dieser Gruppe wurde wie folgt definiert:
„Die Dispogruppen Wasserförderung sind spezialisiert auf den effizienten Transport von Wasser über lange Distanzen mittels Schlauchleitungen. Jede dieser Gruppen ist in der Lage, eine Schlauchleitung mit einer Länge von bis zu 3000 Metern zu verlegen, wobei Höhenunterschiede von bis zu 100 Metern bewältigt werden können.“
Die Inspektionsbezirke 1 und 4 nahmen miteinander Kontakt auf, um ein Einsatzszenario für die Dispogruppen des jeweils anderen Bezirks zu entwickeln. Ziel war es, eine realitätsnahe Einsatzübung durchzuführen. Dabei wurde besonderer Wert darauf gelegt, dass weder die Dispogruppen noch das zuständige Führungspersonal im Vorfeld über die Übungslage informiert waren, um eine möglichst realistische Ernstfallsituation zu simulieren.
Aus diesem Grund erarbeiteten KBI Jonas Ludewig (Inspektion 1) und KBM Bernhard Finger (Inspektion 4) jeweils ein passendes Einsatzszenario. Diese wurden innerhalb eines Zeitraums von zwei Monaten erfolgreich umgesetzt.
Dispogruppe Wasserförderung Inspektion 4 zur Unterstützung eines Waldbrandes bei Unterpreppach
Am Samstag, den 26.07.2025, um 08:00 Uhr früh war es für den Inspektipsnbezirk 4 soweit. Unter der Führung von KBM Dominik Mroz und KBM Fabian Hümmer traf sich die Dispogruppe im vordefinierten Bereitstellungsraum an der Franz-Hofmann-Halle in Knetzgau. Von dort aus startet geplant vorab immer ein Dispogruppenführer als Vorauskommando, um sich Zeit für die Erkundung und das Ausmessen der Schlauchstrecke verschaffen zu können. Nach einer kurzen Einweisung der Einsatzkräfte im Knetzgau brach anschließend auch der Löschzug zu einer Verbandsfahrt nach Unterpreppach auf.
Angekommen im Bereitstellungsraum in Unterpreppach am „Kaiser Parkplatz“ wurden die Einsatzkräfte durch die Dispogruppenführer und KBM Klaus Oster, der bei allen 4 Dipsogruppen als Fachberater tätig ist, eingewiesen. Die Übung sah die Wasserentnahme aus der „Preppach“ vor, mit dem Ziel, die Ruine Raueneck effektiv gegen einen angenommenen Waldbrand zu schützen.
Nach circa 1,5 Stunden waren die 3,1 Kilometer Schlauchstrecke sowie die 160 Höhenmeter überwunden und es hieß „Wasser Marsch“.
Im Anschluss an die Übung gab es in Unterpreppach am alten Gerätehaus eine Nachbesprechung mit entsprechender Verpflegung. Die Verpflegung wurde erstmalig von unserem Zeltlager-Koch Korbinian Köberle übernommen, der auch aktuell bei der Entwicklung einer Verpflegungskomponente für die Hilfeleistungskontingente des Landkreises Haßberge mitwirkt.
Dispogruppe Wasserförderung Inspektion 1 wird zur Unterstützung zum Autobahntunnel „Schwarzer Berg“ gerufen
Am Freitag, den 26.09.2025, um 17:15 Uhr war es nun auch für den Inspektionsbezirk 1 soweit. Eine unangekündigte Einsatzübung für die Dispogruppe Wasserförderung stand auf dem Plan. Das Ziel war der Autobahntunnel „Schwarzer Berg“ in der Nähe von Eltmann. Angenommen wurde, dass der Löschwasserbehälter für den Tunnel leerläuft, die Einsatzkräfte jedoch weiterhin dringend Löschwasser benötigen.
Nach Ankunft im Bereitstellungsraum der Alten Kaserne in Ebern, machte sich zunächst das Vorauskommando um KBM Ralph Morgenroth auf den Weg nach Limbach zum Betriebsgebäude des Autobahntunnels. Dort erhielt der Kreisbrandmeister eine Lageeinweisung durch den Florian Sand 11/1, der in diesem Fall für die Feuerwehr-Einsatzleitung agierte. Nach einer kurzen Lagebesprechung erfolgte gemeinsam mit Fachberater Klaus Oster die Erkundung der vorgesehenen Schlauchstrecke. Währenddessen verlegte der Zug aus Ebern bereits zum Bereitstellungsraum unter der Autobahnbrücke in Limbach.
Die Herausforderung lag darin, eine Schlauchleitung über 3,1 Kilometer und rund 40 Höhenmeter hinweg vom Main aus bis durch den Autobahntunnel zu verlegen. Für die Inspektion 1 natürlich ein einmaliges Erlebnis, welches mit Bravour gemeistert wurde. Dank dieser Übung wurden verschiedene Erkenntnisse gewonnen, die helfen, Schlauchleitungen dieser Länge künftig schneller und effizienter zu handhaben.
Im Anschluss an die Übung wurde die Verpflegung, die von der Feuerwehr Limbach bereitgestellt wurde, eingenommen. Anschließend erfolgte eine detaillierte Nachbesprechung der Übung unter den Teilnehmern.
Insgesamt wurde deutlich, dass regelmäßige Übungen für beide Dispogruppen wichtig sind und dabei auch Verbesserungspotenziale aufgezeigt werden konnten. Die Dispogruppenführer einigten sich darauf, weitere Potenziale, die für beide Gruppen von Vorteil sind, umzusetzen. Daher ist geplant, Anfang nächsten Jahres ein weiteres Treffen zur gemeinsamen Besprechung abzuhalten.